Die kurze Einkaufspromenade am Ortseingang von Söll ist als zweiteiliger Kubus um eine alte Eiche herumgebaut. Die Fassade wurde mit horizontal verlegten und unterschiedlich langen Holzstämmen verkleidet – funktional als Sonnen- und Blickschutz, aber auch als ästhetisch dominierendes Gestaltungsmerkmal. Dieser „Vorhang“ schafft auch einen geschützten Außenbereich, der zur Straße hin zusammen mit dem Vordach eine attraktive Einkaufssituation schafft – vergleichbar mit städtischen Lauben oder Galerien.
Im Inneren sorgen Glas, Sichtbeton und Edelstahl für urbanes Flair. Akzentuiert durch rustikale Elemente, wie rohe Baumstämme oder schlanke Säulen aus blankem Stahl, auf denen die langen Überdachungen ruhen. Großen Wert erhalten die Sichtachsen und Blickbezüge zur Umgebung. Postkartenartig öffnen sich überall im Markt Ausblicke auf den „Wilden Kaiser“ im Norden, das Skigebiet „Hohe Salve“ im Süden und die barocke Kirche im Westen.
Inspiriert von der barocken Kirche hat der Künstler Franz Mölk für den Innenraum ein Kunstwerk entworfen. Sechs barock geformte Deckenspiegel aus Plexiglas reflektieren das bunte Warenangebot, das verfremdet und auf den Kopf gestellt in den Raum zurückgeworfen wird. Damit bezieht sich Mölk auf die barocken Deckenfresken, die versuchten, die Zweidimensionalität aufzubrechen und den Blick in den Himmel zu öffnen.